Chain Reaction / Digipak CD

Drei Jahre sind seit PRIPJATs Debüt SONS OF TSCHERNOBYL vergangen. Das Album kam aus dem Nichts und begeisterte Thrash-Fans und Presse gleichermaßen. Songs wie ‚Born To Hate‘, ‚Toxic‘ oder ‚Acid Rain‘ wurden zum Pflichtprogramm auf den vielen Gigs, bei denen die Band immer mehr Fans überzeugte – Riff um Riff. Nach einjährigen Aufnahmearbeiten haben Pripjat nun ihr zweites Album fertig – das nächste Glied der Kette dieser nuklearen Reaktion. CHAIN REACTION ist bereit auf die Welt losgelassen zu werden! Darauf behält die Band ihren hochenergischen Drive. Gleichzeitig hat sich das Songwrighting zusammen mit den musikalischen Fähigkeiten und der zahlreichen Live-Erfahrung hörbar entwickelt. Die Stimme von Kirill hat an Sicherheit und Vielfalt gewonnen, die Soli sind noch intensiver und die Kompositionen im Schnitt länger. Zusammen mit der Rhythmus-Fraktion, bestehend aus Pablos aggressivem und präsenten Bassspiel und Bobos gnadenlosem Drumming, macht es diese Platte Headbangern schwer stillzuhalten oder das Gaspedal im Auto nicht durchzudrücken.

Das lyrische Konzept ist weitestgehend von der Chernobyl-Thematik abgerückt und setzt sich nur in dem Track ‚Returnless‘ mit dem schwierigen Schicksal der Einwohner von Pripjat auseinander, die ihr Zuhause nach der Evakuation nie wieder betreten konnten und nie ein anderes Zuhause fanden. Es ist auch der erste und einzige Mid-Tempo Song, den die Band je geschrieben und ihren Sound damit noch weiter ausgeweidet hat. Andere Stücke kommentieren Themen wie Politik und Religion und beleuchten diese aus verschiedenen Perspektiven, ohne sich in Klischees zu verlieren. So setzt sich etwa ‚Kiev Burns!‘ mit der gescheiterten Ukrainischen Revolution in der alten Heimat von Kirill und Eugen auseinander, während ‚The Seed‘ die Geschichte eines religiös motivierten Vergewaltigungsopfers erzählt.

CHAIN REACTION wurde, wie schon der Vorgänger, vom Gitarrist/Sänger Kirill Gromada aufgenommen, gemischt und gemastert. Diese Nähe erlaubte es der Band den angestrebten Sound, der absolut druckvoll und natürlich klingt, unmittelbar selbst zu formen. PRIPJAT sind keine Fans von übertriggerten Produktionen. Ohne dass die Heavyness und Tightness verloren ging, hört man jederzeit eine echte Band spielen.